Montag, 5. September 2022

"Unsere Grube" von Emma Adbåge




Titel: Unsere Grube
Autorin & Illustratorin: Emma Adbåge
Übersetzerin: Friederike Buchinger
Verlag: Beltz & Gelberg (18. August 2021)
Seiten: 34
Vom Hersteller empfohlenes Alter: ab 4 Jahren


Es gibt keinen schöneren Platz zum Spielen als die große Grube. Da kann man alles spielen: Bärenmama, Einkaufen, Fangen, Verstecken - alles. Doch die Erwachsenen finden die Grube »gefährlich« und lassen sie zuschütten. Die Kinder sind stinksauer. Sie haben ihre eigenen Vorstellungen, was ihnen Spaß macht. Wie ernst es ihnen ist, sich ihren Spielplatz zurückzuerobern, ist einfach großartig.
(Bild- und Textquelle: Beltz & Gelberg)




Meine Meinung:


Wenn ich zurückdenke, wo ich als Kind am liebsten gespielt habe, wird mir jetzt als Mutter manchmal ganz anders zumute. In den Schulpausen haben wir am liebsten im "Lärmschutz-Wäldchen" Hütten gebaut und in meiner Freizeit war ich mit meiner Freundin am liebsten an einem Weiher. Unser liebster Ort war eine Höhle unter einem Baumstrunk. Ich glaube, unsere Eltern wussten nicht einmal, wo wir unterwegs waren - und das ist wahrscheinlich auch besser so...

Für die Kinder in "Unsere Grube" wäre das auch viel besser gewesen, denn sie spielen in den Pausen am liebsten in der Grube hinter der Turnhalle. Doch das sehen die Erwachsenen überhaupt nicht gerne, denn sie finden, dass der Ort viel zu gefährlich sei. Ob sich die Kinder ihren liebsten Spielplatz verbieten lassen?

Das Bilderbuch der Schwedin Emma Adbåge hat mich sofort angesprochen. 
Die Ich-Erzählerin nimmt uns mit in ihre Schulpausen. Alle Kinder verbringen diese am liebsten in der Grube, wo sie sich richtig austoben und ihrer Fantasie freien Lauf lassen können.

Mein Lieblingsplatz in der Grube ist "die grosse Wurzel". Da kann man wirklich alles spielen. Bärenmama, Hütte, Verstecken, Kiosk - alles!

Leider versuchen die Erwachsenen mit verschiedensten Mitteln, die Kinder von der Grube fernzuhalten, denn sie halten diese viel zu gefährlich - obwohl bisher nie ein Unfall passiert ist. Als dann ein Mädchen auf dem Weg in die Pause (also nicht in der Grube) stolpert, sprechen die Lehrpersonen erst ein Verbot aus und lassen die Grube schlussendlich sogar zuschütten. Aber ob das die Kinder wirklich vom freien, wilden Spielen abhält? Das erfahrt ihr im Bilderbuch "Unsere Grube".

Es ist einfach toll, wie Emma Adbåge die Bedürfnisse und Emotionen der Kinder ins Zentrum der Geschichte rückt. So ist die Situation der Kinder im Bilderbuch sehr gut nachvollziehbar, dass die jungen Zuhörer*innen sofort in ihren Bann gezogen werden.

Ich muss zugeben, dass es mit den Illustrationen Liebe auf den zweiten Blick war. Gerade die Zeichnungen der Kinder und ihren Gesichtern ist nicht unbedingt mein Stil, aber das Gesamtpaket passt hier einfach perfekt zusammen. So entwickelt die Geschichte mit den reduzierten Bildern einen ganz eigenen Charme.

Ich lege "Unsere Grube" allen ans Herz, denn es zeigt uns, wie wenig Kinder eigentlich zum Spielen brauchen: einander, Freiraum, die Natur und ihre Fantasie.

 
      


Fazit:


Das Bilderbuch "Unsere Grube" ist ein Plädoyer ans freie Spielen, an die Fantasie der Kinder. Emma Adbåge überzeugt mit einer tollen Geschichte aus Kindersicht und Illustrationen, die ihren ganz eigenen Charme besitzen. Eine grosse Immer-Wieder-Vorlese-Empfehlung von mir.







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